Die Weiterbildungsbranche ist im Umbruch – auch in Göttingen und Osterode.
Einrichtungen, die mit Dumpinglöhnen am Markt operieren, gewinnen öffentliche Ausschreibungen auch z.B. vom LK Göttingen oder der Agentur für Arbeit. Einrichtungen, die noch halbwegs akzeptable Löhne zahlen, haben oft das Nachsehen.
Vor diesem Hintergrund ist die angestrebte Ausgründung der Kreisvolkshochschulen (KVHS) und Kreismusikschulen (KMS) der Landkreise Göttingen und Osterode interessant, ebenso wie ihr geplanter Zusammenschluss mit der Volkshochschule Göttingen (e.V.).
Es stellt sich die Frage, ob die Landkreise sich mit dieser Ausgründung ihrer Verantwortung für qualitativ hochwertige Bildungsangebote entledigen und dabei Arbeitsbedingungen verschlechtern; oder ob es Bürgern und Beschäftigten gelingt, hochwertige Angebote und halbwegs akzeptable Arbeitsbedingungen zu verteidigen.
Was bisher geschah
Entgegen ihrer rot/grünen Gruppenbeschlüsse (Zitat: "Eswird eine Dienstvereinbarung abgeschlossen, die betriebsbedingte Kündigungen ausschließt. Der Landkreis nimmt keine Privatisierung vor.") wollen Mehrheiten in beiden Landkreisen die Ausgründung und Fusionierung der KMS und KVHS in eine neugegründete GmbH beschließen.
Beabsichtigt ist zudem 2015 die Zusammenführung mit der VHS Göttingen e.V.
Außerdem gibt es Pläne im Landkreis Göttingen, einen Projektebereich ineine weitere „InhouseGmbH“ auszulagern.
Die von den Privatisierungsplänen wenig begeisterten Beschäftigten fordern eine tarifvertragliche Absicherung ihrer Arbeitsbedingungen auf TVöD-Niveau.
In den Tarifverhandlungen, welche die „große Landkreisfusion“ begleiten, fordert ver.di deshalb die Zusage von den Landkreisen, dass die neu gegründeten Einrichtungen Mitglied im Verband der kommunalen Arbeitgeber (VKA) werden.
Genau dies verweigern aber bislang die Verwaltungsspitzen!