Die gewerkschaftlich Organisierten im „Mutterschiff“ (ca. 7.000 Beschäftigte) haben gerade mit großer Mehrheit einem Tarifabschluss zugestimmt, welcher ihnen kaum mehr als den Ausgleich der (erwarteten) Inflationsrate beschert: rückwirkend +2,65% zum Januar 2013 und weitere 2,95% zum Januar 2014. Ausschlaggebend für die hohe Zustimmung zu dem zwei Jahre laufenden Tarifvertrag war vielleicht die Verteidigung der 30 Tage Urlaub für Alle, welche durchweg positiv gewertet wurde.
Außerdem wurde vereinbart: ein Plus von 50 Euro mehr pro Monat für Azubis und weitere 2,95% zum Januar 2014.

Der Tarifabschluss war das Ergebnis nach insgesamt drei Verhandlungsrunden und mehreren Warnstreiks mit erfreulich hoher Beteiligung, an denen sich auch gut 400 Beschäftigte der UMG im März beteiligten (150.000 Teilnehmende bundesweit, erfreulich viele angesichts des erbärmlichen Organisationsgrades unter den Landesbeschäftigten).

In Anbetracht der ständig steigenden Arbeitsintensivierung an der UMG in allen Bereichen wird allerdings weiter zu diskutieren sein, ob nicht über einen Haustarifvertrag offensiv nachgedacht werden sollte… Würde die notwendige Organisationsmacht entwickelt, so könnte z.B. versucht werden, auch einen Personalbemessungsschlüssel zu tarifieren. Solch einen Kampf um mehr Personal und verbindliche Personalbemessungsrichtlinien führen z.B. gerade die gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten der Charité in Berlin.


ESKALATION BEI DEN GMBH’S

In den „ausgetöchterten“ UMG-GmbHs (Gastronomie und Klinikservice – zusammen auch schon ca. 700 Beschäftigte) geht es inzwischen sehr viel härter zur Sache: Die Geschäftsführungen kooperieren nicht mit den neu gegründeten Betriebsräten und verschiedene Konflikte eskalieren. So sah sich z.B. der BR der Klinikservice GmbH gezwungen, die erste große Betriebsversammlung einen Tag vorher abzusagen, da der Arbeitgeber unzulässiger Weise die Teilnahmerechte der Beschäftigten einschränken wollte. Der BR prüft nun in diesem und anderen Fällen rechtliche Schritte einzuleiten.

In der Gastronomie GmbH führen Aktive von ver.di demnächst eine Beschäftigtenbefragung durch, mit der erforscht werden soll, ob und ggf. wie die KollegInnen bereit sind, sich für einen Haustarifvertrag und Lohnerhöhungen einzusetzen. Die Löhne der KollegInnen in diesen Bereichen liegen gut 30% unter denen des TV-L. Das muss nicht so bleiben! Aber von allein wird sich der Arbeitgeber garantiert nicht bewegen, und Betriebsräte können und dürfen das nicht machen, mangels Mandat für Tarifverhandlungen. Sondern dazu braucht es eine klare Mehrheit von Beschäftigten, die sich zusammenschließen, gewerkschaftlich organisieren und aktiv für einen guten Haustarifvertrag kämpfen!