Junge GewerkschafterInnen werden aktiv
In dem Projekt „Perspektive U35“ setzen sich junge Mitglieder in der Region Süd-Ost-Niedersachsen aktiv für ein gewerkschaftliches Engagement in Betrieb und Gesellschaft ein.
Befristete Arbeitsverträge, Leiharbeit, Minijobs oder unbezahlte Praktika: In keinem anderen Industrieland ist die Zahl unsicherer Beschäftigungsverhältnisse so stark gestiegen wie in Deutschland. Ein boomender Niedriglohnsektor steht wachsenden Gewinnen gegenüber. Die Zukunftsperspektiven von jungen Menschen werden zunehmend schlechter. In der Region Süd-Ost-Niedersachsen hat sich eine Gruppe junger GewerkschafterInnen gefunden, die an diesen Bedingungen etwas ändern will und sich im ver.di- Projekt „Perspektive U35“ aktiv für bessere Arbeitsbedingungen und gesellschaftliche Veränderungen einsetzt.
Die „Perspektive U35“ ist ein Qualifizierungsprogramm, das sich gezielt an ver.di-Mitglieder unter 35 Jahren im Bezirk Süd-Ost-Niedersachsen richtet. Die Teilnehmenden bilden sich auf verschiedenen Seminaren persönlich und politisch weiter – von Kommunikationsund Medientraining bis hin zu Kapitalismuskritik. Die Erfahrungen aus den Seminaren setzen sie in eigene Aktionen um. „In der Perspektive U35 sind Teilnehmende aus allen Bereichen und Branchen engagiert. Trotzdem haben wir gemeinsam ein Ziel: Wir wollen etwas bewegen - dafür werden wir aktiv und unterstützen Kolleginnen und Kollegen im Betrieb oder mit öffentlichen Aktionen“, so fasst eine Teilnehmerin das Projekt zusammen.
Der ver.di-Bezirk Stuttgart entwickelte und startete die „Perspektive U35“ erstmals – seitdem hat das Projekt Kreise gezogen - neben Süd-Ost-Niedersachsen sind unter anderem auch Hamburg oder Thüringen dabei.
Die U35-Gruppe trifft sich regelmäßig in Göttingen, Braunschweig und Wolfsburg, um Aktionen vor Ort zu planen. So unterstützte die Gruppe in Göttingen z.B. jetzt im April den Kampf um die Wiedereinsetzung des Manteltarifvertrages im Einzelhandel und informierte Beschäftigte in der Region über die Kündigung ihrer Tarifverträge.