Aufruf: Für eine Göttinger Lösung!
Solidarität mit der selbstorganisierten Flüchtlingsunterstützung in der Oberen Masch 10!
 

Wir, die Unterzeichnenden, erklären uns solidarisch mit der ehrenamtlichen Flüchtlingsunterstützung im besetzten ehemaligen DGB-Haus. Nachdem der Niedersächsische DGB-Chef Hartmut Tölle sich mit abschätzigen Kommentaren gegenüber den UnterstützerInnen isoliert und disqualifiziert hat (siehe GT v. 29.01.16), plädieren wir für eine „Göttinger Lösung“.

Ziel muss sein, auch die selbstorganisierte Flüchtlingsunterstützung weiter in der Oberen Masch 10 zu ermöglichen, nachdem der DGB/die VTG das Haus jahrelang aus spekulativen Gründen hat leer stehen lassen.

Den Versuch des DGB-Chefs, Studierende und Auszubildende gegen Flüchtlinge aus zu spielen, weisen wir aufs Schärfste zurück. Wir begrüßen die praktische Verbesserung der Wohn- und Lebenssituation für Geflüchtete und andere, die unter der prekären Wohnraumpolitik leiden.OM 10 Card klein
Wir verurteilen die Diffamierung des ehrenamtlichen Engagements für Flüchtlinge und Hilfsbedürftige als "Gutmenschentum" von Menschen „mit Flausen im Kopf“. Solch eine Sprache erwarten wir von Pegida-RassistInnen und anderen Nazis, nicht von KollegInnen.

Auch die Aussage, dass in der Göttinger Altstadt Flüchtlinge nicht willkommen seien, ist nicht nur falsch sondern auch politisch skandalös:
- Falsch aufgrund der völligen Fehleinschätzung der realen Göttinger Situation, in der sich unterschiedlichste RepräsentantInnen der Göttinger Bevölkerung solidarisch mit den BesetzerInnen und Flüchtlingen erklären;
- Politisch skandalös aufgrund der fehlenden solidarischen Haltung, die von einem Gewerkschaftschef zu erwarten ist. Denn selbst wenn eine rassistische Ablehnung gegenüber Flüchtlingen und Hilfsbedürftigen existieren sollte, wäre die notwendige gewerkschaftliche Antwort eine der Solidarität und nicht der Ausgrenzung.
Wir versprechen, an einer solidarischen Göttinger Lösung zu arbeiten!
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Stützunterschriften bitte an: liersch.tobias[at]gmx.de

UnterzeichnerInnen:

Göttinger Betriebsexpress
Buchladen Rote Straße
Wohnrauminitiative Göttingen
ver.di Göttingen
ver.di Bezirksjugendvorstand Süd-Ost-Niedersachsen
Basisgruppe Medizin
Antifaschistische Linke Göttingen, Ratsfraktion
LabourNet Germany
Jusos Göttingen
Sozialistische Jugen-Die Falken, OV Göttingen
Basisdemokratische Linke Göttingen
Motorradclub Kuhle Wampe
 
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Prof. Dr. Sabine Hess, Leiterin des Labors für Migrations- und Grenzregimeforschung, Göttingen
Prof. Dr. Nicole Mayer-Ahuja, ver.di, Vertrauensdozentin der HBS, Uni Göttingen
Andreas Köppe, IG Metall Vertrauenskörperleiter Hütte, Salzgitter
Oliver Bartz, Betriebsratsvorsitzender, ver.di
Frank Wehmeyer, IG-Metall, ehem. BR und ehem. Vertrauenskörper-Leiter
Dr. Stefan Schoppengerd, ver.di, Redaktion express - Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit
Johanna Schmidt, GEW
Patrick von Brandt, ver.di
Wilhelm Pflüger, IG Metall
Felix Blum, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, ver.di
Hanna Schlüter, DGB-Jugend Göttingen
Julia Niekamp, ver.di
Gerd Nier, Die Linke
Reimar Paul, Journalist, ver.di
Dr. Joachim Bons, erweiterter OV IG Metall Süd-Niedesachsen, DGB KV Göttingen
Jan Steyer, ver.di OV und DGB-KV Göttingen
Birgit Schneider, ver.di-OV und DGB-KV Göttingen
Ute Zillig, ver.di
Helmut Asche
Marcus Beyer, ver.di
Eric Angermann, ver.di
Tobias Liersch, ver.di
Torsten Wucherpfennig, AntifaLinkeGö
Meike Brunken, KSR DIE LINKE Göttingen/Osterode
Peter Strathmann, ver.di / GöLinke / Sprecher des OV Die Linke
Paulus Paulerberg, Mathematiker
Charlotte Uhlhorn
Hades Hombrecher, GEW
Kalle Kunkel, ver.di
Fatma Amar
Roman Kirk
Andrea Renke-Kropf, ehem. Vertrauensfrau Deutsche Post, ver.di
Juliane Ito
Petra Bensaid
Peter Hosse ver.di/IG Metall
Thomas Stieber, ver.di
Iris Könings
Finn Lornsen, ver.di
AnkeOude-Aost, ver.di
Hauke Oelschlägel, ver.di
Bodo Kahmann, Uni Göttingen
Sarah Clemens
Holk Stobbe, ver.di
Benjamin Roscher, ver.di
Klaus Peter Wittemann, ver.di
Katja Körner, ver.di
Birgit Neufert, ver.di
Christine Braunersreuther, KPÖ-Gemeinderätin Graz
Almut Tietjen
Monika Neuner, ver.di
Peter Gertz, Handwerker
Jutta Deitermann, ver.di
Irene Stemmler, ver.di
Adwoa Abeney, Promotionsstipendiatin der HBS
Anette Roetteken, BR-Vorsitzende, ver.di
Nina Grasnick, Stipendiatin der HBS
Kai Budler, Journalist, ver.di
Max Carmanns, ver.di Jugend
Julia Ehrentraut, ver.di Jugend
Vanessa Flis, ver.di Jugend
Moritz Thorne , ver.di Jugend
Juliane Herms, ver.di Jugend
Marlene Seyfried, ver.di Jugend
Paul Schindler, ver.di Jugend
Jan von Alvensleben, ver.di
Rix Weber, DGB-Jugend
Heidi Weise, ver.di
Bianca Maria Strzeja, ver.di
Gabriele Straaß
Lars Doneith, ver.di
Mizgin Ciftci, Landesvorstand Die Linke Niedersachsen
Robin Roth, ver.di
Frederieke Güler, ver.di
Christine Tischkau
Ute Gröhe-Schulze
David Pape, ver.di, Stipendiat der Hans-Böckler-Stiftung
Kristina Schneider, DGB-Jugend 
Julia Seekamp, IG Metall
Silke Hansmann, Stellvertretende Landesvorsitzende Jusos Niedersachsen, Uni Göttingen
Milena Prekodravac, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am SOFI der Uni Göttingen
Dr. Thomas Goes, ver.di, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am SOFI der Uni Göttingen
Caroline Breysach, ver.di
Kris Runge
Deborah Hass, GEW
Florian Daetz
Eva Matzker
Pablo Schmelzer

Henrik Buschmann, ver.di, Jusos

Horst Reinert, ver.di, SPD

Tom Schmidt, ver.di

Luis Heine

Dr. Peter Birke, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am SOFI der Uni Göttingen

Karima Popal, DGB-Jugend

Kristina Becker, Wiss. Mitarbeiterin Uni Göttingen
Christopher Krauss, ver.di, Die Falken im Bz. Braunschweig
Ulrike Seith, ver.di
Roland Budz, IG Metall
Christoph Lehmann
David Matrai, ver.di
Elisabeth Miosga
Anke Mollenkott, GEW
Insa Wiethaup, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen Göttingen
Moritz Braukmüller, ver.di
Kai Padberg, ver.di HBS Stipendiant
Marie-Christine Reinert, ver.di
Christiane Jendral, ver.di
Karl Jendral, ver.di
Peter Johannsen, ver.di AntifaLinkeGö
Sovia Schmelev, HBS Stipendiatin
Petra Vogel, BR Vorsitzende und FG Vorsitzende IG BAU
Ulrike Schilling, ver.di
Martin Bretzler, Kreistagsabgeordneter, DIE GRÜNEN
Ulrike Blum, ver.di
Sandra Kotlenga, ver.di
Astrid Schneller, Betriebsrätin, ver.di
ver.di Betriebsgruppe des Landkreis Göttingen
Tim Kessling, ver.di
SDAJ Göttingen
Sayed Jafer Akhzarati, GEW
Annette Becker, Betriebsratsvorsitzende Sartorius C.A. GmbH/Konzern-Betriebsratsvorsitzende Sartorius AG, IG Metall
 
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Stellungnahme der IG Metall Süd-Niedersachsen-Harz

Die Delegiertenversammlung der IG Metall Süd-Niedersachsen-Harz distanziert sich von den im Göttinger Tageblatt vom 29.01.2016 veröffentlichten Äußerungen des DGB Bezirksvorsitzenden –Kollegen Hartmut Tölle-. Der im Artikel u.a. benutzte Begriff „Gutmenschentum“ ist eine Diskriminierung der Menschen, die sich für Flüchtlingen einsetzen. Die IG Metall steht für eine Willkommenskultur und fordert eine solidarische und nachhaltige Flüchtlingspolitik.

Die verunglückten Äußerungen vom Kollegen Tölle zum Thema „Besetzung des ehemaligen DGB Hauses in Göttingen“ sind nicht lösungsorientiert, sondern führen zu einer unnötigen Verhärtung des unterschiedlichen Interessen zwischen Besetzern und der Vermögensverwaltungs- und Treuhandgesellschaft (VTG) des DGB.

In der Sache vertritt die IG Metall weiterhin die Position, dass mit allen Beteiligten eine soziale Nutzung des Hauses gesucht und vereinbart werden muss. Hier erwartet die IG Metall auch von der VTG und dem DGB Beweglichkeit in der Lösungsfindung.

ViSdP.: Manfred Zaffke, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Süd-Niedersachsen-Harz, Teichstr. 9.-11., 37154 Northeim, www.igemetall-snh.de

 

Die IGM-Stellungnahme wurde übernommen und am 08.02.16 inhaltsgleich beschlossen vom DGB-Kreisvorstand Göttingen.


Stellungnahme der u35-Gruppe in ver.di-Göttingen

DGB begibt sich in gefährliche Nähe zu AFD
Als Gewerkschafter*innen sind wir entsetzt über die reaktionären Äußerungen von Hartmut Tölle, dem Vorsitzenden des DGB-Bezirks Niedersachsen, gegenüber dem Göttinger Tageblatt. Tölle hatte sich gegen die Besetzung des seit Jahren leerstehenden und in Besitz der DGB- Vermögensverwaltungs- und Treuhandgesellschaft befindlichen Gebäudes in der Oberen Maschstraße 10 in Göttingen geäußert.

Die praktische Umsetzung konkreter Verbesserungen der Wohn- und Lebenssituation für Geflüchtete und andere, die unter der prekären Wohnraumpolitik leiden, verunglimpft er indem er behauptet, das Engagement der Aktivist*innen beruhe auf "Gutmenschentum".Die Forderungen an den DGB, sich als Eigentümer zumindest finanziell an den Unterhaltskosten zu beteiligen und somit seinen Teil zu dem emanzipatorischen Projekt beizutragen, weisst er mit der Floskel ab, die Leute vor Ort hätten lediglich "Flausen im Kopf". Es ist traurig genug, dies von einem Gewerkschafter zu hören, der eigentlich voran gehen sollte, wenn es um die Unterstützung zivilgesellschaftlichen Engagements geht.

Rassistische Ressentiments schürt Tölle zudem mit seiner Behauptung, man müsse auch mal aussprechen, "dass die Neigung, Flüchtlinge in der Altstadt zu haben, nicht so ausprägt ist" - eine Form des in rechten Kreisen so beliebten "das wird man ja nochmal sagen dürfen". Mit seinen Äußerungen setzt er in Zeiten der wohl erfolgreichsten rechtsradikalen Mobilisierung seit 1945 die völlig falschen Signale und gibt dem braunen Geschrei von AFD, Pegida und Co nach.

Wir als u35-Gruppe in ver.di fordern den DGB und Tölle zu einer Stellungnahme auf, um den Dialog mit den Aktivist*innen in der OM10 zu suchen und einzugestehen, dass diese mit wenig finanziellen Mitteln und großem Einsatz in kürzester Zeit das geschafft haben, was der DGB mit seiner Immobilie leider versäumt hat - nutzbaren Wohnraum zu schaffen!

Die von den Besetzer*innen ergriffene Initiative auf dem Gelände der ehemaligen Synagoge verdient unsere Solidarität!
Kein Mensch ist illegal! Refugees Welcome in Göttingens Innenstadt und überall!

ver.di-u35 Göttingen

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Artikel von Simon Volpers in der Jungle World vom 11. Februar 2016

Artikel von Raimar Paul in der taz vom 02. Februar 2016

"Wir gehen hier definitiv nicht mehr raus!" Interview mit den Besetzerinnen auf Monsters of Göttingen, 2. Februar 2016

Artikel in der HNA vom 3. Februar zur Erklärung des Integrationsrates

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Weitere Solidaritätserklärungen und Informationen:

https://omzehn.noblogs.org/?p=427

www.goest.de