(c) kpw Warnstreik 180926

Beschäftigte kündigen Warnstreik an

ver.di fordert gleichen Lohn für gleiche Arbeit

Die KollegInnen sind entschlossen.

Das war zumindest der Eindruck, der schon auf der Streik-Demo am 26. September gewonnen werden konnte.

Nun hat die ver.di-Tarifkommission der UMG-Klinikservice GmbH für kommenden Dienstag, den 30. Oktober, und Donnerstag, den 1. November, zwei weitere Warnstreiktage angekündigt - mit einer Woche Vorlauf. Gleichzeitig bieten die Beschäftigten der Geschäftsführung Notdienstverhandlungen an, um auf Grundlage einer Samstagsbesetzung die notwendige Patientenversorgung zu garantieren.

Da auch die Tarifverhandlungen am Montag ohne Einigung endeten, sehen die Beschäftigtenvertreter im Warnstreik die einzige Möglichkeit, sich und ihren Forderungen Gehör zu verschaffen: 

„Unser erster Warnstreik im September und unsere Petitionsübergabe an den UMG-Vorstand war wohl nicht ausreichend: Sie scheinen uns nach wie vor nicht ernst zu nehmen“ so Jens-Andreas Schmidt, aus der ZOP-Lagerung. „Wir meinen es aber ernst“ ergänzt Maria Kutudi, aus der Reinigung. „Wir wollen einen deutlichen Schritt in Richtung Angleichung der Löhne. Dafür muss die UMG der eigenen Tochterfirma den notwendigen finanziellen Spielraum geben“.

Hintergrund

Die UMG-Klinikservice GmbH ist die große Tochterfirma der Uniklinik und Universität Göttingen. Mit insgesamt ca. 1.000 Beschäftigten erbringt sie Dienstleistungen für die Uniklinik und Universität, vor allen in den Bereichen Reinigung, Patiententransport und Wäscherei.

Unter den Beschäftigten existiert seit Jahren eine „Zwei-Klassengesellschaft“, mit Alt-Beschäftigten, die nach dem Tarifvertrag der Länder (TVL) bezahlt werden und ca. 50% mehr Gehalt bekommen, als Neueingestellte mit GmbH-Löhnen.

Diese Zwei-Klassengesellschaft wollen die Beschäftigten nun überwinden die "Gleichen Lohn für gleiche Arbeit" fordern, außerdem z.B. eine „echte Jahressonderzahlung" und eine Betriebsrente.

Stand der Verhandlungen

Die in ver.di organsierten Beschäftigten verhandeln seit Juni diesen Jahres mit ihrem Arbeitgeber. Dieser besserte in der Verhandlungsrunde am vergangenen Montag sein Angebot nach. Gleichwohl kritisieren die ver.di-Aktiven die nach wie vor verbleibende "große Lücke" zu den Löhnen der Alt-Beschäftigten "selbst in der Stufe 1 des TV-L", die nach wie vor "fehlenden Erfahrungsstufen" in einer möglichen neuen  Entgelt-Tabelle, und eine "zu geringe Jahressonderzahlung".

Deshalb nun der Streik-Beschluss. Die Beschäftigten legen dabei großen Wert darauf fest zu stellen, dass die notwendige Patientenversorgung gewährleistet bleibt: „Wir werden einen Notdienst gewährleisten, wie jeden Samstag und Sonntag auch“ so Dragan Bandic aus der ZOP-Reinigung.